Artgerechtes Herdenmanagement im Naturschutz
zum Erhaltungszustand des Wolfes in Deutschland.
Gerichtet an den Lanuv sowie DBBW und die zuständigen Landes- und Bundesministerien.
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Wolf kam im Jahr 2000 in der Lausitz an. Seither breitet er sich über alle Bundesländer hinweg aus. In ganz Deutschland lebten nach den aktuellen Angaben der DBBW im Monitoringjahr 2022/2023 insgesamt 1.339 Wolfsindividuen. Quelle: BMUV.DE
Kürzlich unterstützte Deutschland den Antrag, den Schutzstatus der Wölfe von „streng geschützt“ auf „geschützt“ zu ändern. Die Berner Konvention wird jetzt entscheiden, ob diesem Ansinnen stattgegeben wird.
In der FFH-Verordnung findet sich eine Definition für einen günstigen Erhaltungszustand:
• die Art ist langfristig ein lebensfähiger Teil ihres Lebensraums
• das Ausbreitungsgebiet nimmt in absehbarer Zeit nicht ab
• der Lebensraum wird wahrscheinlich auch in der Zukunft ausreichend vorhanden sein um die Population der Art langfristig zu erhalten.
Meines Erachtens ist dieser Zustand erreicht!
„In anderen Ländern klappt das ja auch!“ wird oftmals als Argument von Wolfsbefürwortern angeführt. Hierzu mal als Beispiel Schweden. TopAgrar.com schreibt dazu:
„Schweden hat bei einer Bevölkerung von 10,5 Millionen Menschen eine Fläche von rund 450.300 km². Das sind gut 23 Menschen pro km². Als akzeptable Obergrenze für den Wolf werden […] 300 und demnächst 175 Beutegreifer angesehen. In Deutschland leben fast 84 Millionen Menschen auf 357.600 km², was einer Bevölkerungsdichte von 235 Menschen pro km² entspricht. Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes für den Wolf (DBBW) gibt den Wolfsbestand hierzulande mit 184 bestätigten Rudeln, 47 Paaren und 22 territorialen Einzeltieren an (Monitoringjahr 2022/2023). Absolute Zahlen werden von amtlicher Seite nicht genannt. Der Deutsche Bauernverband (DBV), der Deutscher Jagdverband (DJV) und die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) schätzten den Bestand allerdings bereits im vergangenen Jahr auf 2.000 bis 3.000 Tiere.“
Es stellen sich mir die Fragen, wie dieser Status in Deutschland ermittelt wurde, bzw. - falls noch nicht geschehen – ermittelt werden wird und welche Institutionen die Grundlagen dafür geschaffen haben oder schaffen werden. Und noch viel wichtiger: Bei wie vielen Wölfen werden die Verantwortlichen das Erreichen des „günstigen Erhaltungszustandes“ der Wölfe in Deutschland erklären?
Auch wichtig:
• Welche Zahlen existieren bereits als Entscheidungsgrundlage für die verschiedenen Schutzarten?
• Wie hoch sind die Ausgaben auf dem Gebiet dieser Grundlagenforschung?
• Wann ist mit einem Ergebnis zu rechnen?
• Wie werden die Prozesse sein um das nationale Recht anzupassen?
• Gibt es bereits Gremien, die sich damit beschäftigen?
Sehen wir uns den weiteren Verlauf der Änderung des Schutzstatus bei der EU an: Die Berner Konvention muss mit zwei Drittel Mehrheit dem Antrag der EU stattgegeben.
Bisher sind 49 Staaten und die Europäische Union der Konvention beigetreten (Stand Juni 2024). Darunter befinden sich außerdem vier afrikanische Staaten (Burkina Faso, Marokko, Senegal und Tunesien), da dort auch europäische Vogelarten überwintern. Deutschland ist seit 1985 Vertragsstaat.
Quelle: BMUV.de
Wenn der Antrag dort angenommen wurde, muss die europäische FFH Richtlinie angepasst werden. Wenn dieses geschehen ist, kann auch das nationale Recht angepasst werden. Das dauert nicht Monate sondern Jahre.
Die Wolfspopulation wächst derweil in Deutschland um 32% jährlich!
Quelle: wolfsmonitoring.com.
Ich sage es mal salopp: „Die Hütte brennt.“
Was gedenken die Entscheiderebenen zu unternehmen?
Mit freundlichen Grüßen
Frank Kemper, Herdecke
Michael Beckmann, Dülmener Naturtrailpark
Dr. Michael Weiler, Facharzt für Pferde
Bernd Hackl, 7P-Ranch
Eine gesunde Herde auf einer artenreichen Fläche. So sollte es sein! Durch die täglichen Herdenkontrollen und frühzeitiges Handeln wird das Tierwohl durch den Rinder Ranger gewährleistet. Wir Ranger treten bei unserer Arbeit auch in den Dialog mit Naturfreunden und klären auf.
Wir können den Landwirt als Herdenbetreuer nicht ersetzen. Wir sind die Hilfe, die er benötigt.
Wir garantieren die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben, darüber hinaus setzen wir neue Standards im Herdenmanagement und Ausbildung der Ranger.
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.